Über das Kloster

Der Lohhof blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück, die bis ins 15. Jahrhundert reicht. Einst im Besitz bedeutender Persönlichkeiten wie dem bayerischen Herzog Maximilian Philipp und den Dominikanerinnen von Wettenhausen, hat sich das Anwesen über die Jahrhunderte vielseitig entwickelt. Ob als Gestüt, Kinderheim, Schule oder Altenheim – der Lohhof war stets ein Ort des Wandels und der sozialen Verantwortung.

Seit 2006 ist Gut Lohhof Eigentum der Augsburger Lehmbaugruppe. Die zu Lehmbau gehörende Kompass Drogenhilfe betreibt hier eine Rehabilitationseinrichtung für Suchtkranke sowie eine Soziotherapeutische Einrichtung. Somit spannt sich der Bogen von den Anfängen der sozialen Arbeit im Kloster Lohhof über inzwischen gut 120 Jahre und es wäre sicherlich im Sinne der Dominikanerinnen, dass in den Räumen des ehrwürdigen Klosters Loh Hof auch heute immer noch qualitativ gute gemeinnützige Arbeit geleistet wird.

Weiterführende Informationen zu den Therapieeinrichtungen Kompass Hof und Kompass Soziotherapie finden sie unter: kompass-augsburg.de

Zeittafel zur Geschichte des Lohhofes

1445

Der zur Herrschaft Mindelheims gehörende Lohhof wird erstmal urkundlich erwähnt.

1616

Das Areal gelangt in den Besitz von Christoph Fugger, der es als Gestüt nutzt.

1699

Der Lohhof wird Eigentum des bayerischen Herzogs Maximilian Philipp.

1706

1701 gründeten der Herzog Maximilian Philipp und seine Frau Mauritia in Mindelheim das Kloster Herz Jesu, ein Institut des Ordens der Englischen Fräulein. Nach dem Tod des Herzogenpaares geht der Lohhof 1706 an die Englischen Fräulein über.

1814

Nach Auflösung des Instituts 1809 im Zuge der Säkularisierung kommt der Lohhof in Privatbesitz der Familie Demmler.

1902

Die Dominikanerinnen des Konvents Wettenhausen erwerben das Gut Lohhof.

1903 – 1907

Unter der Leitung von Priorin M. Ludwiga Nickl folgt der Bau des heutigen Klosters mit der Kirche St. Joseph und dem Waisenhaus nach Plänen des Münchner Architekten Hans Schnurr. In Schule und Internat erhalten Kinder eine für damalige Verhältnisse vorzügliche Ausbildung nach modernen pädagogischen Erkenntnissen. Der Gutshof dient nun der Versorgung der hier lebenden Menschen.

1939 – 1945

Nach Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1938 wird das Ende der Schule und des Internats verfügt. Während der Kriegsjahre dienen Teile des Klosters als „Rückwandererheim“ für Soldaten von der Westfront sowie als Reservelazarett. Das Rote Kreuz an der Fassade neben dem Haupteingang gibt noch Zeugnis darüber.

1945 - 2001

Nach Kriegsende fungiert das Kloster Lohhof als Altenheim. 2001 verlassen die Dominikanerinnen den Lohhof. 

2006

Die Augsburger Lehmbaugruppe kauft und saniert die leer stehenden Gebäude.

2008

Seit September betreibt die Kompass Drogenhilfe hier eine Rehabilitationseinrichtung für Suchtkranke.

2011

Unter der Trägerschaft der Kompass Drogenhilfe wird auf dem gleichen Areal eine soziotherapeutische Einrichtung eröffnet.

Der Gutshof

Neben dem Kloster und genauso bedeutungsvoll wie das Klostergebäude selbst – der Gutshof. Sie befinden sich hier im ältesten Teil von Gut Lohhof. Bis in die 1970er Jahre wurde die Mühle am Gutshof gewerblich betrieben. Sie ist das vermutlich älteste Gebäude des Ensembles. Dabei betrieben die Dominikanerinnen Gartenbau, Landwirtschaft, Viehhaltung und Hauswirtschaft sowie eine eigene Bienenzucht teils oder ganz in Eigenregie.

Das „Steckhaus“ – benannt nach dem ersten Pächter – jenseits der Bundesstraße wurde nach 1908 erbaut. Es war Unterkunft des Gutsverwalters und Gasthaus. Zeitweise wohnte auch der Hausgeistliche dort, bevor „Gartenhaus“ oder „Alte Schmiede“ wieder als Pfarrwohnung dienten.

Alte Mühle Kloster Lohhof
Gärtnerhaus & Nebengebäude Kloster Lohhof
Steckhaus Kloster Lohhof

Übersicht über das Klostergelände und den Gutshof

Lageplan Kloster Lohhof

1Kloster Lohhof | Kompass Hof

2Gärtnerhaus & Nebengebäude

3Steckhaus

4Alte Mühle

5Ferienhaus der Dominikanerinnen

6St. Anna-Kapelle

7Verwaltung Gutshof

8Masthähnchenstallung mit Nebengebäuden

.....Grundstücksgrenze des Lohhof

Die Räume im Kloster

St. Anna-Kapelle

Nahe dem Gutshof steht die 1874 von Maurermeister Stephan Stark erbaute Kapelle St. Anna. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie lange als Leichenhaus genutzt, seit den 1990er Jahren jedoch wieder als Gotteshaus. 2002 erfolgte eine Restaurierung, bei der die originale Einrichtung weitgehend wiederhergestellt wurde. Besonders hervorzuheben sind die farbenfrohen Glasmosaikfenster von 1958, die u.a. die Hl. Anna und die Geburt Jesu darstellen. Die Ausstattung der Kapelle ist unterschiedlich: Das Gestühl stammt von 1874, das Kruzifix aus dem 18. Jahrhundert, und verschiedene Skulpturen stammen aus dem Kloster. Zentrales Element ist der Altar von Schreiner Georg Ried.

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Der Kapitelsaal

Im Kapitelsaal trafen sich die Dominikanerinnen zu zeremoniellen Angelegenheiten wie der Wahl der Priorin oder der Einkleidung von Novizinnen. Auch verstorbene Konventmitglieder wurden hier aufgebahrt. Der Saal, einst für bis zu 60 Schwestern ausgelegt, ist durch die nordseitigen Rundbogenfenster sanft beleuchtet. Beheizt wurde er durch einen passenden Kachelofen. Zugang gibt es über den nördlichen Kreuzgang und die Treppe zum Schwesternchor.

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Das Refektorium

Das Refektorium reiht sich als zeremonieller Raum um den Kreuzgang und erstreckt sich über die gesamte Breite des Westflügels. Besonders repräsentativ sind die sechs Biforien-Fenster, die getäfelten Wände und die Deckenbemalungen. Neun großformatige Gemälde in Eichenholz-Rahmen zeigen wichtige Heilige des Dominikanerordens, darunter Dominikus und Thomas von Aquin. 1927 von Xaver Holzbauer und seinem Bruder gemalt, verbinden die Darstellungen gotische Stilelemente mit dem kantigen strengen Stil der damaligen Zeit.

Mehr Infos zum Repertorium

St. Joseph

Die Klosterkirche St. Joseph wurde zwischen 1905 und 1907 nach dem Vorbild einer frühchristlichen Basilika erbaut. Der quadratische, ornamental bemalte Innenraum wird im Norden von einem Seitenschiff, im Süden von der Sakristei und einer Seitenkapelle ergänzt. Eine prächtige Apsis im Osten zeigt unter dem Symbol der Dreifaltigkeit die Hand Gottes sowie den Hl. Joseph mit dem segnenden Jesuskind. Darunter sind die vier Evangelisten abgebildet. Die Kirche vereint Stilelemente der Neuromanik, des Jugendstils und des Art déco. Sie besitzt vier Altäre und kunstvoll gefertigtes Mobiliar, überwiegend aus Nussbaumholz.

360 Grad Rundgang

Veranstaltungen

28.09.2024

Tag der offnen Tür

Kompass Soziotherapie und Kloster Lohhof 10:00 – 17:00 Uhr

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